Patienten mit neurologischen Erkrankungen können in
unserer Abteilung in unterschiedlichen Sprechstundenambulant oder auf
einerBettenstation (insgesamt 71 Betten inklusive
Wahlleistungsbereich) betreut werden. Außerdem bietet die Abteilung für
Neurologie des Brüderkrankenhauses eine spezialisierte Station zur
Akutbehandlung von Schlaganfällen (zertifizierte Stroke Unit) mit 10
Betten, sowie eine Station zur Intensivüberwachung (3 Betten) und eine
Station zur Frührehabilitation schwerst hirngeschädigter Patienten (15
Betten) an.
Die Möglichkeiten zur exakten Diagnose von Nervenkrankheiten werden durch ein Labor für Neurophysiologie,
das sich auf modernstem technischem Stand befindet, erweitert. Dort
werden elektrische Untersuchungen der erkrankten Nerven durchgeführt.
Der Schlaganfall gehört zu den großen Volkskrankheiten, alleine in
Deutschland sind jährlich etwa 270.000 Menschen davon betroffen. Das
Wort "Schlaganfall" drückt schon aus, dass bei den betroffenen Personen
schlagartig, wie aus dem Nichts, neurologische Ausfälle auftreten. Am
häufigsten kommt es zu einer halbseitigen Lähmung von Arm und Bein,
einem Herabhängen des Mundwinkels, einem Ausfall der Sprechfunktion oder
zu Schwierigkeiten, Worte zu finden und zu verstehen.
Zur Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation am Brüderkrankenhaus gehört eine Stroke-Unit mit zehn zertifizierten Monitoring-Betten zur Akutbehandlung von Schlaganfällen.
Weitere Infos:
Epilepsien sind Erkrankungen, bei denen es zu
fehlerhaften Entladungen des Gehirnes kommt. Diese äußern sich in
motorischen, sensiblen, psychischen Symptomen oder
Bewusstseinsstörungen. Von einem generalisierten Anfall spricht man,
wenn eine Bewusstlosigkeit auftritt und diese von rhythmischen
(tonisch-klonischen) Entäußerungen aller 4 Extremitäten begleitet wird.
Dabei kommt es häufig zu einem Hinstürzen des Patienten, einem Zungebiss
und Verlust von Urin. Anfälle können sich aber auch nur durch
rhythmische Zuckungen einer Extremität, Sensibilitätsstörungen (einfach
fokale Anfälle) oder durch einen Absenceartigen Zustand (komplex fokale
Anfälle) äußern. Mit einer Prävalenz von 0,5-1% in der allgemeinen
Bevölkerung ist die Epilepsie eine der häufigsten neurologischen
Erkrankungen. Bis zu 5% der Bevölkerung hat im Laufe des Lebens einen
(einmaligen) epileptischen Anfall. Das Manifestationsalter ist zum einen
sehr häufig vor dem 20.Lebensjahr, häufig auch schon im Kindesalter.
Eine weitere Häufung findet sich jedoch auch im höheren Lebensalter ab
60 Jahren, wobei dann die Anfälle meist durch Narben im Gehirn nach
Schlaganfällen, Blutungen oder auch durch Medikamente bedingt sind.
Eine der häufigsten Indikationen für eine stationäre Aufnahme in unserer Abteilung ist ein epileptischer Anfall. Bei erstmaligem Auftreten eines generalisierten oder auch fokalen Anfalls ist eine gründliche Abklärung inklusive einer Kernspintomographie des Schädels notwendig. Darüber hinaus muss anhand der Krankheitsgeschichte (Anamnese), der Kernspintomographie des Schädels und der Gehirnstrom-Messung (EEG) entschieden werden, ob eine medikamentöse Therapie gegen die Epilepsie notwendig ist. Durch eine medikamentöse (antiepileptische) Therapie ist es möglich, bei etwa 50% der Patienten durch das erste Medikament, bei weiteren 25% durch Umstellung der Medikamente eine dauerhafte Anfallsfreiheit zu erreichen.
Im Rahmen einer stationären Abklärung führen wir bei Zweifel an der Diagnose Langzeit- und Video-EEG Untersuchungen sowie eine gründliche klinische Abklärung durch. Zudem werden im dem Zentrum für Radiologie speziell auf die Epilepsie ausgerichtete kernspintomographische Untersuchungen durchgeführt.
Ambulant ist eine Vorstellung mit der Frage nach der medikamentösen Einstellung, Möglichkeiten bei bisher der Therapie unzugänglichen Epilepsien und bei speziellen Fragen wie Schwangerschaft, Möglichkeit epilepsie-chirurgischer Eingriffe und Abgrenzung gegenüber anderen Bewusstseinstörungen in unserer Ambulanz oder Privatsprechstunde möglich.
Es besteht zudem eine enge Kooperation mit der Selbsthilfegruppe Epilepsie Trier.
Seit 10. Februar 2009 ist die Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation anerkanntes Zentrum für multiple Sklerose (MS) und damit eines der wenigen zertifizierten MS-Zentren in Rheinland-Pfalz. Im Brüderkrankenhaus Trier werden Erkrankte mit MS sowohl im stationären Bereich als auch in einer spezialisierten neuroimmunologischen Ambulanz durch spezialisierte Ärzte und Pflegekräfte betreut.
Das Zertifikat "Anerkanntes MS-Zentrum" nach den Richtlinien der DMSG bestätigt eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte akute und rehabilitative Behandlung durch Neurologen und andere MS-Fachkräfte im Brüderkrankenhaus.
Weitere Infos: MS-Zentrum
Die Parkinsonerkrankung (Morbus Parkinson) ist eine der häufigsten
Hirnerkrankungen. Sie nimmt mit steigendem Alter zu, so dass im 60.
Lebensjahr etwa 1% der Bevölkerung, aber im 80. Lebensjahr bereits 3%
der Bevölkerung betroffen sind. Dabei tritt die Erkrankung jedoch nicht
nur bei Menschen ab dem 60. Lebensjahr sondern vielen Fällen auch
deutlich früher teilweise bereits vor dem 30ten Lebensjahr auf. In den
letzten 20 Jahren hat die Forschung sehr viel zum Verständnis der
Entstehung der Erkrankung aber auch zur Entwicklung neuer Therapien
beigetragen. Heutzutage steht ein ganzes Arsenal an Medikamenten zur
Verfügung. Bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf Medikamente
kommt heute nach genauer Überprüfung auch eine chirurgische Behandlung
mit Einsetzen von Stimulationselektroden im Gehirn (so genannter
Hirnschrittmacher) in Frage.
Information zur Komplexbehandlung des Morbus Parkinson
In der Abteilung für Neurologie und Neurophysiologie werden Patienten
mit Parkinsonerkrankung und anderen Bewegungsstörungen wie z.B.
Multisystematrophie, Progressive supranukleäre Blickparese, Morbus
Huntington, Tremor (Zittern), Restless legs Syndrom (Syndrom der
unruhigen Beine) sowohl ambulant als auch stationär behandelt. Der
Leiter der Abteilung, Prof. Dr. med. M. Maschke,
hat sowohl in den USA (Minneapolis) als auch in Essen und Trier
Forschungsarbeiten zum Thema Parkinsonerkrankungen durchgeführt.
Die
ambulante Behandlung erfolgt in einer Spezialsprechstunde für Bewegungsstörungen in
der Chefarztambulanz. Dabei wird neben der Erstdiagnose ein
Hauptaugenmerk auf die medikamentöse Neueinstellung oder Umstellung
gerichtet. Mit den Kollegen des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin werden spezielle Techniken wie z.B. die radioaktive
Darstellung der typischen Veränderungen des Gehirnes bei M. Parkinson
mittels DATScan oder IBZM SPECT angewandt, um die Diagnose zu sichern.
Bei Patienten mit Zittererkrankungen (Tremorerkrankungen) wird
eine Tremoranalyse mittels Elektromyographie in unserem
neurophysiologischen Labor durchgeführt. Zudem wird gemeinsam mit den
Kollegen der Abteilung für Neurochirurgie
die Indikation zur tiefen Hirnstimulation ("Hirnschrittmacher")
gestellt und nach der Operation die Einstellung vorgenommen. Patienten
mit dystonen Bewegungsstörungen (Torticollis, Blepharospasmus,
generalisierte Dystonien) werden in der Spezialsprechstunde Botulinumtoxin der Geschäftsführenden Oberärztin Frau Dr. Schmidt und in der Chefarztambulanz betreut. Dort erfolgt auch die Injektion mit Botulinumtoxin bei entsprechender Indikation.
Die stationäre Behandlung sieht eine so genannte Komplexbehandlung Parkinson
vor. Dabei werden die Patienten/innen durch unterschiedliche
Berufsgruppen (Psychologen, Physiotherapeuten, Logopäden,
Ergotherapeuten, Ärzte, Pflege) nach einem individuell auf den Patienten
ausgerichteten Behandlungsplan therapiert. Dieser sieht neben der
ärztlichen und pflegerischen Visite und Behandlung wenigstens eine
Stunde Logopädie/Physiotherapie/Ergotherapie/psychologische Therapie in
einer Einzelsitzung sowie mindestens 30 Minuten Gruppentherapie pro Tag
vor. Dabei werden sowohl die speziellen Therapien im Therapienzentrum Medico wie z.B. Bewegungsbad als auch spezifische Kenntnisse der
Logopädie (Therapie mittels Lee-Silverman-Technik) und der Psychologie
(Entspannungstechniken, Beratung bezüglich psychosozialer
Belastungsfaktoren) genutzt. Die Dauer der stationären Behandlung im
Rahmen der Komplexbehandlung Parkinson liegt in der Regel zwischen 14
und 21 Tagen.
Gedächtnis und Merkfähigkeit können im Alter leicht abnehmen. Bei
rascher Entwicklung von Gedächtnis-, Merkfähigkeits- und
Aufmerksamkeitsstörungen sollte jedoch eine Abklärung auf eine
möglicherweise beginnende dementielle Erkrankung erfolgen.
Demenzerkrankungen nehmen aufgrund der steigenden Lebenserwartung in
ihrer Häufigkeit kontinuierlich zu. Die häufigste Form, die
Alzheimer-Demenz, wird diagnostiziert, wenn schwerwiegende
Gedächtnisstörungen, zusätzliche Beeinträchtigungen der Funktion der
Hirnrinde (Sprachstörungen, Orientierungsstörungen, Störungen des
Verhaltens, des Planens und Handelns) vorliegen und diese Probleme nicht
durch eine andere Gehirnerkrankung erklärt werden können.
Neben der Alzheimer'schen Krankheit sind durch Fortschritte in der
medizinischen Wissenschaft immer weitere Formen der Demenz bekannt
geworden, die teils unterschiedliche Behandlungen erforderlich machen
und für die Zukunft unterschiedliche Verläufe erwarten lassen.
Zur Planung der Behandlungsmöglichkeiten ist daher eine exakte Diagnose von besonderer Wichtigkeit.
Wir können die ausführliche körperlich neurologische Untersuchung
und psychiatrische Untersuchung im Gespräch anbieten, darüber hinaus in
enger Zusammenarbeit mit unsererneuropsychologischen Abteilung die vermuteten Defizite in präzisen neuropsychologischen Tests messen und abbilden. Darüber hinaus können wir in Zusammenarbeit mit unseremZentrum für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin das Gehirn mit unterschiedlichen Methoden untersuchen (Kernspin-Tomographie, SPECT).
Zu einer sorgfältigen Abklärung gehört hier auch die Untersuchung
des Nervenwassers mit Bestimmung von bestimmten Eiweißstoffen (z.B.
Beta-Amyloid- und Tau-Protein), um die Alzheimer-Demenz von anderen
Formen unterscheiden zu können.
Diese Untersuchungen können teilweise ambulant durchgeführt werden.
Eine eingehendere Untersuchung inklusive der Durchführung einer
Nervenwasserpunktion lässt sich aber organisatorisch oft besonders gut
unter den Bedingungen einer stationären Aufnahme durchführen. Für den
stationären Aufenthalt sollte dann eine Dauer von etwa fünf Tagen
eingeplant werden.
Sollte eine Alzheimer-Demenz oder eine andere Demenzform festgestellt werden, können wir bestimmte medikamentöse Behandlungen anbieten und eine Mitbetreuung zum Gedächtnistraining in unserer neuropsychologischen Abteilung sichern. Um die Fragen und praktischen Belange von Demenz-Patienten und ihrer Angehörigen kümmern wir uns auch in Zusammenarbeit mit unserem Sozialdienst und dem Patienten-Informationszentrum (PIZ).
Wir sind Mitglied im Netzwerk Demenz Trier-Saarburg,
in der alle Institutionen und Beratungsstellen zusammengeschlossen, die
sich im Kreis Trier-Saarburg und Trier um Menschen mit Demenz kümmern.
Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit demDemenzzentrum Trier und derAlzheimer Gesellschaft der Region Trier.
Kopfschmerzen sind eine der häufigsten Erkrankungen des Menschen. Die
bekanntesten Kopfschmerzen sind der episodische Spannungskopfschmerz
(78% aller Menschen in Deutschland), Migräne (12-14% aller Frauen, 6-8%
aller Männer) und der chronische Spannungskopfschmerz (2-3% aller
Menschen in Deutschland, tritt an mehr als 15 Tagen des Monats auf).
Darüber hinaus können Schmerzmedikamente selbst zu Kopfschmerzen führen,
wenn sie in hoher Menge eingenommen werden müssen (Medikamenten
bedingter Kopfschmerz). Insgesamt gibt es jedoch laut der revidierten
Fassung der Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft
aus dem Jahr 2003 (http://ihs-classification.org/de)
sehr viele unterschiedliche Kopfschmerzenarten.
Kopfschmerzen führen zu
einer starken psychosozialen Belastung. Menschen mit Migräne müssen
häufig Freizeitaktivitäten absagen (64%) oder haben das Gefühl, ihre
beruflichen Anforderungen nicht erfüllen zu können (66%). Auf der
anderen Seite gibt es mittlerweile viele Studien, die zweifelsfrei
sowohl die Wirkung von medikamentösen als auch von nicht-medikamentösen
Therapien nachgewiesen haben. Speziell bei häufigen Migräneattacken sind
prophylaktisch wirkende Medikamente zur Therapie zugelassen, wobei die
unterschiedlichen Medikamente sehr individuell auf den Patienten
abgestimmt sein müssen. Die nicht-medikamentösen Behandlungsformen sind
mindestens genauso wichtig wie medikamentöse Therapien. Dazu gehört
regelmäßiger Ausdauersport (3x/Woche für 40 Minuten),
Entspannungstechniken (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation
nach Jacobson) als auch die Vermeidung provozierender Faktoren wie z.B.
Alkohol, Schlafmangel und Hungergefühl. Zumeist können Kopfschmerzen
ambulant beim Hausarzt oder Facharzt für Neurologie oder Schmerztherapie
behandelt werden. Bei sehr starken, annähernd täglich auftretenden
Kopfschmerzen ist jedoch manchmal eine stationäre neurologische
Abklärung und/oder stationäre Schmerztherapie notwendig.
Bevor eine Therapie begonnen und Beratung bei chronischen, lang
bestehenden Kopfschmerzen durchgeführt werden kann, muss die genaue
Zuordnung der Kopfschmerzen erfolgen. Sie können sich dafür sowohl
ambulant in derChefarztambulanz Prof. Dr. med. M. Maschke (Mitglied derDeutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft) vorstellen als auch bei sehr ausgeprägten Kopfschmerzen stationär
eingewiesen werden.
Sollten Sie jedoch plötzliche und/oder äußerst
starke Kopfschmerzen haben, die Sie so nicht kennen, so sollten Sie
umgehend Ihren Hausarzt aufsuchen oder in dasNotfallzentrum kommen.
Bei der ambulanten Vorstellung wird eine sehr genaue Anamnese
(Krankengeschichte) der Kopfschmerzen erhoben und evtl. notwendige
diagnostische Tests wie Gehirnstrommessung oder Ultraschalluntersuchung
der Hirngefäße vorgenommen. Anschließend erfolgt eine Beratung bezüglich
möglicher medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapiemaßnahmen.
Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes werden die notwendigen diagnostischen Tests (z.B. Kernspintomographie des Gehirns, Gehirnstrommessung oder in manchen Fällen auch Punktion des Nervenwassers) durchgeführt und anschließend je nach Zuordnung der Kopfschmerzen eine medikamentöse Therapie und nicht-medikamentöse Therapie (Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Wärmeanwendungen, Massage) begonnen.
Schwindel bezeichnet unterschiedlichste Zustände von Unwohlsein,
die mit einem drehenden Gefühl (Drehschwindel) oder einem schwankenden
Gefühl (Schwankschwindel) einhergehen. Viele Menschen meinen mit
Schwindel aber auch eine Unsicherheit beim Gehen oder ein
Benommenheitsgefühl. Die Ursachen für Schwindel sind dabei sehr
vielfältig und können neurologischer, internistischer, psychischer oder
auch HNO ärztlicher Natur sein. Häufig ist ein Schwindel auch
medikamentös bedingt.
Beim echten Drehschwindel berichten die Patienten, dass sie sich wie auf dem Karussell fühlen und können angeben in welche Richtung es sich dreht. Häufig wird der Schwindel von einer starken Übelkeit mit Erbrechen und von einer Stand- und Gangunsicherheit mit Fallneigung begleitet. Der häufigste Schwindel ist der gutartige anfallsartige Lagerungsschwindel (benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel), der typischerweise beim Drehen im Bett in eine Richtung auftritt und heftigst für wenige Sekunden bis maximal eine Minute anhält. Bei jungen Menschen kann eine Entzündung des Gleichgewichtsnerven (Neuritis vestibularis) zu einem im Stehen und Gehen zunehmenden Drehschwindel führen, der für Tage anhalten kann und nur langsam abklingt. Eine glücklicherweise seltene Erkrankung ist die Meniere'sche Erkrankung, die wiederholt zu für wenige Stunden bis Tage anhaltenden Drehschwindelattacken führt und häufig von einer Hörminderung und/oder einem Ohrgeräusch (Tinnitus) begleitet wird. Nicht selten kann ein Schlaganfall zu einem Drehschwindel führen, der dann aber zumeist von anderen Symptomen wie Doppelbildern, Halbseitenlähmungen oder Schluckstörungen begleitet wird. Ein Schwankschwindel ist ebenfalls vielfältiger Ursache und kann durch Veränderungen der Nerven am Bein, durch eine Rückenmarksschädigung oder auch eine Hirnveränderung ausgelöst sein.
Bei einem neu aufgetretenen Dreh- oder Schwankschwindel sollte eine
ärztliche Vorstellung so rasch wie möglich bei Hausarzt, Neurologen,
Internisten oder HNO Arzt stattfinden. Wenn der Schwindel von anderen
Symptomen wie Doppelbildern oder Lähmungen begleitet wird, ist immer ein
Schlaganfall auszuschließen. In diesem Fall nehmen wir Sie auf unsererSchlaganfallstation
auf. Bei unklaren Schwindelzuständen führen wir spezielle
Untersuchungen wie eine Untersuchung des Gleichgewichtsorganes und der
Augenmotorik (Elektronystagmographie), eine Untersuchung der Nerven
(Elektroneurographie), eine Untersuchung der Kontrolle der
Blutdruckanpassung und des Pulses an Lageänderungen (autonome Testung)
und ggf. radiologische (Kernspintomographie des Kopfes)
und sonographische Untersuchungen (Ultraschall der Halsarterien) durch.
Bei sehr akuten Schwindelerkrankungen erfolgen die Untersuchungstationär, bei chronischen bisher unklaren Zuständen auf Überweisung gerne auch in unsererAmbulanz.
Symptome dieser Gruppe von Erkrankungen können Muskelschmerzen und
Muskelschwäche sein, bei manchen Patienten treten die Beschwerden
belastungsabhängig auf. Betroffen können verschiedene Muskelgruppen
sein. Im Verlauf kann es zu einer Atrophie, der Rückbildung von
Muskelgewebe kommen.
Die Ursachen von Muskelerkrankungen sind vielfältig: erbliche,
entzündliche, stoffwechselabhängige und toxisch bedingte Krankheiten
kommen vor.
Zur Differenzierung von Myopathien können neben der körperlichen
Untersuchung mehrere weitere diagnostische Verfahren angewandt werden:
In der neuromuskulären Ambulanz erfolgt
eine Abklärung von Muskelerkrankungen mit Differenzierung der
Erkrankung, Untersuchung mittels Elektromyographie, Beratung und
Behandlung von Patienten mit Muskelerkrankungen.
Die Elektromyographie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem
mittels einer in den Muskel eingeführten Nadelelektrode die elektrische
Aktivität des Muskels abgeleitet wird. Aus dieser können Rückschlüsse
auf die Art der Erkrankung gezogen werden.
Bei der Muskelbiopsie handelt es sich um eine Probeentnahme von
Muskelgewebe. Diese Methode wird unter anderem zur Abklärung von
entzündlichen Muskelerkrankungen, Muskeldystrophien,
Stoffwechselstörungen und mitochondrialen Erkrankungen angewandt, wenn
die vorangegangenen Untersuchungen die Art der Erkrankung nicht noch
nicht hinreichend differenzieren konnten. Die unter lokaler Betäubung
entnommene Muskelprobe wird in einem spezialisierten Labor weiter
untersucht.
Weitere Informationen zum Thema Muskelerkrankungen gibt es bei derDeutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM).
Nervenkompressionssyndrome entstehen bei Schädigung
eines Nerven meist im Bereich von prädestinierten Engpassstellen von
Arm oder Bein. Häufig sind das Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk, das
Sulcus-ulnaris-Syndrom am Ellenbogen sowie die Peroneuslähmung am
Wadenbein. Diese Erkrankungen gehen mit Taubheitsgefühl, Schmerzen und
Lähmungen im Versorgungsgebiet des geschädigten Nerven einher.
Polyneuropathien sind Schädigungen mehrerer peripherer Nerven, die
erblich oder erworben sein können. Als Ursache kommen
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, toxische Schädigungen (z.B.
Alkohol, Nebenwirkungen von Medikamenten), Vitaminmangel, entzündliche
Erkrankungen und Tumorerkrankungen vor. Die Symptome bestehen häufig in
einem Taubheitsgefühl und Schwäche der Hände und Füße, einem unsicheren
Gangbild und manchmal auch brennenden Schmerzen.
Die Abklärung dieser Erkrankungen erfolgt in unsererneuromuskulären Ambulanz oderPrivatsprechstunde
mit Hilfe der Elektroneurographie. Bei diesem diagnostischen Verfahren
werden Antwortpotenziale ausgewertet, die durch elektrische Reize eines
peripheren Nerven ausgelöst werden. Teilweise ist einestationäre Abklärung notwendig, um die genaue Ursache von Nerven aber auch von Muskelerkrankungen erkennen zu können.
Darüber hinaus ist selten das motorische Nervensystem allein betroffen, manchmal in Form von Lähmungen und begleitenden Muskelzuckungen. Diese so genannten Motoneuronerkrankungen werden ebenfalls in der neuromuskulären Ambulanz bzw. Privatsprechstunde abgeklärt und erfordern manchmal eine stationäre Aufnahme. Wir arbeiten hier an der Erhebung der Häufigkeit dieser Erkrankungen im ALS-Register Rheinland-Pfalz mit.
Hier finden Sie einen Überblick über unsere Ambulanzen und Sprechstunden.
Sie finden die Chefarztambulanz im Kamillus-Gebäude, 4. Stock.
Privatambulanz:
Termine nach Vereinbarung
KV-Ambulanz:
Termine nach Vereinbarung
(auf Überweisung durch niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen)
Spezialambulanz für Bewegungsstörungen (Schwerpunkt: M. Parkinson):
Termine nach Vereinbarung
(auf Überweisung durch Neurologen und Nervenärzte)
Sie finden die Botox-Ambulanz im Kamillus-Gebäude, 4. Stock.
Montags bis freitags von 10:00 bis 12:00 Uhr
Beate Gimmler / Margret Raltschitsch
Tel.: +49 (0)651 208-2746
Sie finden das MS-Zentrum im Kamillus-Gebäude, 4. Stock.
Die Spezialsprechstunde steht auf Überweisung durch
alle niedergelassenen Ärzte Patienten offen, die unter Erkrankungen von
Gehirn, peripheren Nerven und Muskeln leiden, wie sie durch Störungen
des Immunsystems zustande kommen. Dazu gehören v.a. die Multiple
Sklerose, aber auch Immun-Neuropathien und Vaskulitiden.
Das Zertifikat "Anerkanntes MS-Zentrum" nach den Richtlinien derDMSG
bestätigt eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte akute
und rehabilitative Behandlung durch Neurologen und andere MS-Fachkräfte
im Brüderkrankenhaus.
In der Ambulanz selbst arbeiten als kontinuierliche Ansprechpartner ein
Oberarzt der neurologischen Abteilung und eine erfahrene
Krankenschwester, die sich durch zahlreiche Zusatzausbildungen auf die
Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose und neuroimmunologischen
Erkrankungen spezialisiert hat.
Weitere Infos: MS-Zentrum
Dienstags, mittwochs und donnerstags von 09:00 bis 12:00 Uhr
(auf Überweisung durch niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen)
Elke Etgen
Di. - Do. vormittag
Tel.: +49 (0)651 208-982523
E-Mail: tgnbbtgrppd
Rezeptbestellungen sind auch unter ms-rzptbktbbtgrppd möglich.
Sie finden die neuromuskuläre Ambulanz im Kamillus-Gebäude, 3. Stock.
Donnerstags von 09:00 bis 12:00 Uhr
(auf Überweisung durch niedergelassene Neurologen)
Die teilstationäre Behandlung erfolgt montags bis freitags zwischen 8:00 und 16:00 Uhr. Der tagesklinische Aufenthalt kann, je nach diagnostischem Aufwand, zwei bis drei Tage betragen. Um 16:00 Uhr werden die Patienten in ihre häusliche Umgebung entlassen, bei Bedarf kann der nächste Termin vereinbart werden.
Im Rahmen der tagesklinischen Abklärung kann auch die Evaluation
der asymptomatischen ACI-Stenosen zur Planung einer Stentimplantation erfolgen.
Die multidisziplinäre Versorgung der Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen des Brüderkrankenhauses Trier.
Für die Aufnahme in die Tagesklinik benötigen Sie eine stationäre Einweisung von einem Hausarzt oder Facharzt. Bitte bringen Sie alle für den aktuellen Aufenthalt notwendige Vorbefunde (ärztliche Berichte, Befunde, CDs, etc.) mit.
Bitte vereinbaren Sie vor der Aufnahme in die Tagesklinik einen Termin:
Kontakt für Patienten: Tel. 0651 208-3285 (ab 13 Uhr)
Kontakt für Ärzte: Telefonische Rücksprache mit Prof. Dr. med. Matthias Maschke (+49 (0)651 208-1740) oder Dr. med. Pavel Arefjev (+49 (0)651 208-1894)
Wo? | Kamillus-Gebäude, 4. Stock |
Besuchszeiten: | Täglich von 08:00 bis 16:00 Uhr |
Leitung: | Chefarzt Prof. Dr. med. Matthias Maschke, OA Dr. med. Pavel Arefjev, Pflg. Leitung Beate Meyers |
Telefon: | +49 (0)651 208-3285 |
Hier erfahren Sie alles über unsere Stationen, deren Einrichtungen und Angebote.
Die zertifizierte überregionale Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) umfasst 10 Monitoring-Betten. Die Schlaganfall-Spezialstation ermöglicht eine optimale Therapie für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben. Denn Qualität und Zeitpunkt der Erstbehandlung eines Schlaganfalls sind entscheidend für das weitere Schicksal eines Betroffenen.
Wo? | Kamillus-Gebäude, 2. Stock |
Besuchszeiten: | Täglich von 15:30 bis 18:30 Uhr, 1 Besucher pro Patient |
Leitung: | Ltd. OÄ Dr. med. Kerstin Schröder, Pflg. Teamleitung Niklas Kohl |
Telefon: | +49 (0)651 208-2535 |
Wo? | Kamillus-Gebäude, 3. Stock |
Besuchszeiten: | Täglich bis 21:00 Uhr |
Leitung: | OA Dr. med. Christoph Klawe, Ltd. OÄ Dr. med. Kerstin Schröder, Pflg. Teamleitung Yasmin Mohr |
Telefon: | +49 (0)651 208-2530 |
Wo? | Hauptgebäude, 3. Stock |
Besuchszeiten: | Täglich bis 21:00 Uhr |
Leitung für den neurologischen Teil: | Chefarzt Prof. Dr. med. Matthias Maschke |
Telefon: | +49 (0)651 208-2390 |
Weitere Infos: Wahlleistungsbereich
Die Station für Frührehabilitation bietet Patienten mit schweren Hirnschädigungen nach Trauma, Schlaganfall, Blutung oder hohen Querschnittslähmungen (ab 14 Jahre) eine frühzeitige Behandlung, um Fähigkeiten wie Sprechen, Essen und Bewegungen rechtzeitig zu erhalten, zu fördern oder wiederaufzubauen. Darüber hinaus erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Fachdienst eine gezielte neuropsychologische Therapie von Gedächtnis-, Orientierungs- und Aufmerksamkeitsstörung.
Information zum Aufenthalt auf der Station für Frührehabilitation
Wo? | Kamillus-Gebäude, 2. Stock |
Besuchszeiten: | Täglich von 15:00 bis 18:00 Uhr, 2 Besucher pro Patient gleichzeitig (Kinder und Jugendliche bitte nur nach Rücksprache mitbringen!) |
Leitung: | OÄ Dr. med. Monika Gitta Pixius und OÄ MUDr. Julia Vnencakova, Pflg. Teamleitung Sonja Habscheid |
Telefon: | +49 (0)651 208-2520 |
Die Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation mit Schlaganfalleinheit kann zur sicheren Diagnosestellung, Nachbehandlung und Mitbetreuung auf ein hausinternes Netzwerk qualifizierter Spezialisten zurückgreifen.
Hierzu zählen dieAbteilung für Neurochirurgie, das Zentrum fürRadiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin, die kardiologische Abteilung (Innere Medizin III), dieAbteilung für Anästhesie, Schmerztherapie und Intensivmedizin, dieAbteilung für Urologie mit demMoselzentrum für Kontinenz sowie die Gastroenterologie derAbteilung für Innere Medizin I und die Nephrologie und Rheumatologie derAbteilung für Innere Medizin II. Darüber hinaus bilden die Pflege, das Zentrum für Physiotherapie, Physikalische Therapie, Logopädie und Ergotherapie (Medico), derPsychologische Fachdienst und dieAbteilung soziale Beratung und Betreuung einen wichtigen Baustein in der Betreuung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen.
Zu den externen Kooperationspartnern zählen die niedergelassenen Neurologen, Neurochirurgen, Orthopäden, Angiologen und Hausärzte, die regionalen Stroke Units sowie die Gesundheitsbehörden der Stadt Trier.
Hinzu kommt das Engagement in verschiedenen Verbänden oder Netzwerken wie demSchlaganfallverbund Trier-Saarburg, demNetzwerk Demenz Trier-Saarburg oder demDemenzzentrum Trier.